(DEU. München, Grin. 2009) : "Die Entwicklung des spirituellen Reisens auf dem Jakobsweg".
 
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  • 1er février 2010
    Bernard Delhomme

    In den Religionen wird die Pilgerreise als eine Wandelbahn auf den Spuren Gottes gesehen. Seit dem Mittelalter gelten Jerusalem, Rom und Santiago de Compostela zu den hohen christlichen Walfahrtsorten Europas. Die Pilgerreise nach Compostela erlebt seit ca. 20 Jahren eine erstaunliche Renaissance. Dies zeigt das Bedürfnis der Menschen, die schnelllebige Welt für eine Weile hinter sich zu lassen und
    davon zu wandeln. Über die im engeren oder weiteren Sinne spirituellen Motive hinaus spielen bei der Entscheidung für eine Pilgerreise meist noch zahlreiche weitere Gründe eine Rolle, die unter anderem in der folgenden Arbeit untersucht werden. Den Zuspruch, den der Jakobsweg heute über alle politischen und weltanschaulichen Grenzen hinweg findet, steht sinnbildlich für das Wiedererwachen eines gewissen spirituellen Interesses. Es wird immer häufiger in Form des Pilgerns ausgedrückt, so dass dies schon einen touristischen Charakter erlangt hat. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dieser neuen Modeerscheinung .

    Ausgangspunkt der Analyse ist zum einen die Frage, wie sich die Popularität des Pilgerns, insbesondere auf dem Jakobsweg, im Laufe der vergangenen Epochen entwickelt hat, und zum Zweiten welche Wirkung das Pilgern als eine Form des Tourismus auf einen Raum (hier : Burgos) und dessen Bevölkerung hat. Aufbauend auf dieser zentralen Fragestellung gliedert sich die Arbeit in drei wesentliche Teile. Der erste Teil (Kapitel 2) beschäftigt sich mit theoretischen Inhalten. So wird zuerst der begrifflichen Bedeutung der Wörter Spiritualität und Reisen nachgegangen und diese im Zusammenhang betrachtet. Des Weiteren werden zentrale Aspekte der Geschichte des Pilgerns aufgegriffen, sowie die heutigen Beweggründe eine solche Reise anzutreten. Dieses Kapitel bildet durch die theoretische Annäherung die Basis für den zweiten Teil (Kapitel 3)der Arbeit, in der speziell der Jakobsweg im Fokus der Untersuchung steht. In einem nächsten Schritt wird dann der Aufschwung des Weges in die Moderne untersucht, und wie sich die autonomen Regionen ab 1990 bezüglich des Tourismus verhalten haben. Im letzten Abschnitt stehen speziell die Stadt Burgos und dessen Bevölkerung im Zentrum der Betrachtung. Es sollen die Auswirkungen des Pilger-Tourismus auf die Stadt anhand der Daten des Instituto Nacional de Estadística, sowie anhand von Aussagen der Bevölkerung dargestellt werden. Abschließend werden die Resultate der einzelnen Kapitel in der Abschlussbetrachtung zusammengefasst.