(DEU. München, Piper. 2004) (DEU. München, Malik. 2011) : "Mit dem Fahrrad nach Santiago de Compostela". récit (de)
 

 

Répondre à cet article

Messages

  • 1er juin 2010
    Bernard Delhomme

    Bettina Selbys Plan, die mittelalterliche Pilgerroute zum Schrein des Apostels Jakobus nachzufahren, entstand zufällig. Eines Tages erreichte die reisefreudige Britin die Postkarte eines Freundes, auf der eine alte Landkarte mit den vier wichtigsten Pilgerstraßen ins westspanische Santiago de Compostela abgebildet war.
    Bei Selby löste es den sehnlichen Wunsch aus, eine dieser Strecken selbst zu erkunden — und zwar mit ihrem Lieblingsgefährt, dem Fahrrad. Dass die freie Fotografin für derartige Expeditionen physisch und psychisch gerüstet ist, bewies sie bereits auf weitaus extremeren Touren, die sie in den Büchern Timbuktu ! und Himalaja eindrucksvoll beschreibt.

    Die 700 Kilometer vom burgundischen Vézelay bis an das so genannte "Ende der Welt", dem Cap de Finisterre, erscheinen im Vergleich dazu beinahe simpel, selbst wenn sieben Gebirgszüge inklusive der Pyrenäen den Weg erschweren. Hinzu tritt eine Komponente hinzu, die mindestens ebenso viel Kraftaufwand erfordert wie das Treten der Pedale : die permanente innere Auseinandersetzung mit Religion, Sünde, deren Erlass, Frömmigkeit, Himmel und Hölle.

    Mehr oder weniger freiwillig angeregt durch die zahlreichen Klöster, Kapellen, Kirchen, Schreine und Votivtafeln, an denen der Pilgerweg entlang führt, tritt dann der sportliche Aspekt der Reise zu Gunsten historischer und spiritueller Themen in den Hintergrund. Dass Selbys Pilgertour bereits Anfang der 90er-Jahre stattfand tut dem Ganzen keinen Abbruch. Denn Thematik und Weg existieren seit über 1.000 Jahren. Da ändert sich in so kurzer Zeit wenig, das Buch ist also brandaktuell.