(DEU. Berlin ; Epubli. 2014) : "Künstlerisches Erlebnisbuch über 2000 km auf Jakobswegen". récit (de)

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  • 27 novembre 2015
    Bernard Delhomme

    „Jakobspilgern und Massentourismus“ hebt sich als künstlerisches Erlebnisbuch von gängiger Jakobsliteratur ab. Brigitte Halewitsch berichtet über ihre 5-jährige Selbsterfahrung auf traditionellen Jakobswegen durch Frankreich und Spanien, die sie im Alter von 70 Jahren bis zum Ziel in Santiago de Compostela führte. Mit Ausnahme der ersten Etappe, die sie mit ihrer Tochter zusammen aufnimmt, wandert B. Halewitsch alleine. Die fraktionierte Form ihrer Unternehmung förderte eine Durchdringung von Pilgerweg und Alltag. Die Autorin, konfessionell und religiös ungebunden, begreift sich als Jakobspilgerin auf einer inneren Reise, die unvermeidliche Konfrontation mit schwierigen Umgebungsbedingungen, sowie sich selbst und dem eigenen Alterungsprozess einschließt. Hierzu liefern ihr grotesk-absurde Veränderungen des Jakobsweges aufgrund seiner Ausrichtung auf Pilgermassen vielfältigen Anlass, womit sie sich kritisch bis satirisch auseinandersetzt. Obwohl–vor allem in den Nächten- wiederholt leidvolle Erfahrung hieraus resultiert, überwiegen Erlebnisse heiterer, sinnlicher Lebensfreude. Letztere spiegeln sich auch in den 40 kleinformatigen Aquarellen wieder, welche überwiegend unterwegs entstanden. Am Ziel des Weges feiert die Autorin das Leben uneingeschränkt– es ist wie es ist- als Geschenk. B.Halewitsch, die ihren Beruf als ärztliche Psychotherapeutin hier nicht verleugnen will, versteht ihren Pilgerweg als Beispiel für eine herausfordernde Selbst- und Grenzerfahrung, die Menschen psychopräventiv dabei unterstützen kann, sich gelegentlich auch zu verjüngen.