(CreateSpace. 2014) : "Ein Pilgerbuch". récit (de)

Répondre à cet article

Messages

  • 4 mars 2018
    Bernard Delhomme

    Über dreitausend Kilometer zu Fuß, Tag für Tag, Woche für Woche, Monat für Monat, bei jedem Wetter, jeder Kondition, jeder Gesundheit, ist keine Bagatelle. Physisch wie psychisch. Es ist gewissermaßen eine Ausnahmesituation im menschlichen Leben. Eine, der man sich nicht leichtsinnig unterwirft, die einen starken Impuls, triftigen Grund erfordert. Flucht, Krieg, Glauben, herzzerreißende Sehnsucht, etwas, was das normale, bürgerliche Leben über den Haufen wirft. Alles, was danach kommt, ist anders, und alles, was davor war, erscheint in einem anderen Licht. Weil die spirituelle Perspektive sich verlängert hat. Niemand kehrt von so einer Reise derselbe zurück, der er war. Dieses Buch ist die literarische Aufarbeitung einer solchen Reise, einer Pilgerschaft von Regensburg nach Santiago de Compostela und weiter noch bis nach Finisterre, das Ende der alten Welt, das schon den Kelten ein Pilgerziel war. Keine simple Reisebeschreibung, auch wenn der Aufbau der Route folgt, sondern die Reflexion des Unterwegsseins als Pilger. Es ist ein gläubiges, doch kein bigottes Buch. Es war ja auch keine ganz freiwillige Entscheidung, ein nach einem schweren Motorradunfall unbedacht gemachtes Gelübde war der Auslöser. Das galt es zu erfüllen, aus Gründen, die nicht ganz eindeutig zu definieren sind. Vielleicht läßt sich so ein, in peinlicher Not gemachtes Gelübde nicht mehr zurücknehmen, weil man noch auf dem Sterbebett eine Bringschuld zu tragen hätte. So gesehen war es eine erduldete, widrige, schmerzhafte Fahrt ins Unbekannte, und doch freudig, ja exstatisch. Eine seltsame Episode, unbedingt wert, gelobt, getan und erzählt zu werden.